Discopathie

Die Bandscheiben sind zwischen den knöchernen Wirbelkörpern gelegene knorpelige Pufferscheiben. Sie bestehen aus einem eher faserigen Ring und einem eher gallertigen Kern. Beim Hund kommt es häufig zu Umbauvorgängen in den Bandscheiben, die in der Folge zu einer Kompression des Rückenmarks führen. Ein plötzlicher Vorfall des gallertigen Kerns wird als „Prolaps“ bezeichnet (= Hansen Typ I-Vorfall). Eine in der Regel langsam entstehende Vorwölbung der Bandscheibe nennt man „Protrusion“ (= Hansen Typ II-Vorfall). Kleine Hunderassen tendieren eher zum Prolaps, während bei großen Rassen häufiger die Protrusion auftritt. Besonders häufig sind Rassen betroffen, die eine Veranlagung zur Fehlbildung der knorpeligen Bandscheiben haben („chondrodystrophe Rassen“). An erster Stelle steht der Teckel, weshalb man hier auch von der „Dackellähme“ spricht. Je länger schwere neurologische Ausfälle bestehen, desto schlechter ist die Prognose. Daher sollten Tiere mit vollständiger Lähmung baldmöglichst operiert werden. Die Diagnose wird über bildgebende Verfahren gestellt. Durch die Verfahren Computertomographie, Myelographie (siehe Abbildung) oder Magnetresonanztomographie kann festgestellt werden, ob die Ausfälle tatsächlich durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst werden (es gibt noch andere Erkrankungen, die ein sehr ähnliches klinisches Erscheinungsbild haben), und an welcher Stelle genau der Vorfall lokalisiert ist. Die Therapie hängt stark vom Grad der Symptome ab. Tiere ohne neurologische Ausfälle können häufig erfolgreich durch die Gabe von Schmerzmedikamenten und Ruhighaltung behandelt werden. Tiere mit neurologischen Ausfällen (Ausfälle der Stellreflexe, Koordinationsstörungen, Lähmungserscheinungen) werden in der Regel operiert und müssen anschließend Krankengymnastik erhalten. Extreme Fälle (Verlust jeglicher Willkürbewegung bei gleichzeitigem Verlust des Tiefenschmerzes) können teilweise nicht geheilt werden.

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