Wirbelfraktur, Wirbelluxation
Wirbelbrüche und andere Wirbelsäulenverletzungen
Zusammenfassung
Treten nach einem Unfall Lähmungserscheinungen auf, muss immer abgeklärt werden, ob Wirbel gebrochen oder verrenkt sind. Solche Verletzungen müssen sachgerecht und zügig versorgt werden. Es besteht immer ein hohes Risiko von dauerhaften Schäden der Nervenfunktion des Patienten.
Weitere Informationen
Wenn nach einem Unfall Wirbel gebrochen oder verrenkt sind, liegt immer eine für das Tier bedrohliche Situation vor. In einem von der Wirbelsäule gebildeten Kanal („Wirbelkanal“) liegt das Rückenmark. Das Rückenmark besteht aus Nerven, die für alle Körperfunktionen (Bewegung, Funktion der inneren Organe) wichtig sind. Bei einer Schädigung der Wirbelsäule besteht ein großes Risiko, dass auch die Nerven des Rückenmarkes geschädigt werden. In diesem Fall können die Tiere nicht mehr richtig laufen, im Extremfall auch völlig gelähmt sein. Außerdem kann die Kontrolle über bestimmte Organfunktionen wie zum Beispiel den Harnabsatz verloren gehen. Sollte Ihr Tier nach einem Unfall einen unkoordinierten Gang zeigen oder gelähmt sein, sollten Sie unverzüglich zum Tierarzt gehen. Beim Transport sollte das Tier möglichst wenig bewegt werden und am besten auf der Seite liegen. Am sichersten ist der Transport auf einem Brett oder einer stabilen Matte. Auch während der tierärztlichen Untersuchungen darf der Patient nur wenig manipuliert werden. Um weitere Schädigungen zu vermeiden, muss die Wirbelsäule stabilisiert werden. In wenigen Fällen reichen hierfür Schienenverbände und strenge Ruhe aus. In der Regel werden diese Verletzungen jedoch chirurgisch versorgt. Hierbei muss mit äußerster Vorsicht und großer Sachkenntnis vorgegangen werden, um eine weitere Schädigung des Rückenmarks zu vermeiden. Ob und in wie weit eine Erholung stattfindet, kann vor der Operation nicht sicher festgestellt werden. Außerdem muss bedacht werden, dass Nervengewebe grundsätzlich langsam heilt und daher auch in erfolgreichen Fällen mit einer langen Erholungsphase zu rechnen ist.
Röntgenaufnahmen eines Hundes mit einem Bruch des siebten Lendenwirbels vor und nach der Operation